Liebe Leserin, lieber Leser,
ich darf mich vorstellen: Mein Name ist Manfred Hauch. Ich bin Pfarrer und habe im Dekanat Bergstraße eine Pfarrstelle für Vakanzvertretungen inne. Wenn eine Pfarrstelle nicht besetzt ist, weil z.B. die/der Pfarrstelleninhaber/in auf eine ande-re Stelle gewechselt oder in den Ruhestand ging, werde ich vom Dekanat aus ein-gesetzt, bis die Stelle wiederbesetzt wird. Dies habe ich in den letzten drei Jahren schon mehrfach getan und finde es als eine große Bereicherung, ganz unter-schiedliche Gemeinden begleiten zu dürfen. Da Ihre Pfarrerin Johanna Gotzmann aus dem schönsten Grund, den ich mir vorstellen kann, derzeit nicht arbeiten kann, nämlich, weil Sie Mutter geworden ist, bin ich ab dem 1. Januar 2021 mit einer halben Stelle hier in Ihren beiden Kirchengemeinden Bürstadt / Bobstadt eingesetzt, um Pfarrer Heymach zu entlasten. Mit der anderen halben Stelle bin ich in der Martin-Luther-Gemeinde in Lampertheim, wo es auch eine offene Stelle gibt. Für Gottesdienste und sogenannte „Kasualien“ (Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen) werde auch ich zuständig sein. Mit Pfarrer Rainer Heymach gab es - wegen Corona leider nur telefonisch - sehr angenehme und konstruktive erste Ge-spräche, in denen wir schon für das erste Halbjahr Absprachen getroffen haben.
Ein Kollege hat einmal gemeint, dass die Gemeinden sich zumindest zweimal wegen eines Vakanzvertretungspfarrers freuen. Einmal, weil er kommt, der hilft und mitträgt. Und ein zweites Mal, wenn er geht, weil ja der Grund für seine Ver-tretung nicht mehr besteht.
In den letzten Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Vakanzvertretungsstelle einen großen Nachteil hat: Der langjährige und damit persönliche Kontakt zur/zum Pfarrer/in wird es nicht geben können. Die sonst wenig beachteten sogenannten „Tür- und Angelgespräche“, die persönlicheren Kontaktmöglichkeiten z.B. beim Einkauf oder beim Spazierengehen oder durch die Ereignisse wie Konfirmation, Schulunterricht usw. wird es nicht bzw. kaum geben, da ich auch nicht hier in der Gemeinde, sondern in Zwingenberg wohne. Gerade deshalb biete ich Ihnen an, dass Sie die Hürde überwinden und mich anrufen. Kontakt über das Gemeindebüro.
Wenn ich mir Ihren letzten Gemeindebrief anschaue, sind es einerseits zwei Gemeinden, in den viel los ist (Sanierung des Gemeindehauses, neue Küster, neue OrganistInnen, nachgewählten KirchenvorsteherInnen, die Kirchenvorstandwahl steht an), die aber auch andererseits gerade sehr leiden wegen der notwendigen Kontaktreduzierungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren. Letzteres wird uns wahrscheinlich noch die ersten Monate des nächsten Jahres begleiten. Wir alle fiebern einer Zeit entgegen, in der ein normaler Umgang miteinander wieder möglich sein wird. Nur eine Ankündigung von möglichen Impfungen machen das Virus noch nicht harmlos. Aber mit einem Blick in die Geschichte können wir Christen sagen: Die alte Mutter Kirche hat schon Schlimmeres überstanden. Mit Glaube und Zuversicht, Verstand und Vernunft (und dazu gehört ja auch die Wissenschaft) und dem achtsamen Kümmern um unsere Nächsten gibt es Licht am Ende des Tunnels.
Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Pfarrer Rainer Heymach, dem Kirchenvorstand und allen ehren-, neben- und haupt-amtlich Tätigen in Bürstadt und Bobstadt und fände es schön, Sie persönlich z.B. bei einem Gottesdienst im neuen Jahr kennenzulernen zu können.
Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich eine besinnliche Adventszeit, ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2021!
Bleiben Sie behütet!
Ihr Pfarrer
Manfred Hauch